Als eines der ersten Unternehmen überhaupt führte die SICK AG bereits vor über 15 Jahren ein zentrales Produktinformationsmanagement-System für den internationalen Einsatz ein.
Aufgrund eines dezentralen Ansatzes über die Geschäftsbereiche und Länder hinweg wurde das System sehr schnell angenommen und es entstanden in kürzester Zeit eine Vielzahl von Publikationen und Datenanbindungen an das zentrale System. Die Verantwortung für Struktur und Inhalte der Produktdaten einerseits und Aufbau, Navigation, Inhalt und Layout der Publikationen andererseits lag aber jeweils komplett bei den Geschäftsbereichen bzw. Landesgesellschaften.
So entstanden in rascher Folge Printpublikationen in verschiedenen Sprachen und diverse Online-Outputs.
Die Homogenität im Datenmodell, die Einheitlichkeit in den Bereichen Attribute, Einheiten, Terminologie, Schreibweisen, Darstellungsformen usw. kamen dabei aber etwas zu kurz. Außerdem wuchs der SICK Konzern erheblich und somit auch der Bedarf für die Produktkommunikation. Man hatte das Potenzial der PIM-Datenbank erkannt und war sich sicher, mit einem zentralen Ansatz für die gesamte Produktkommunikation die Effizienz und die Qualität zu steigern.
Aus diesem Grund initiierte die Marketing-Abteilung der SICK AG ein Projekt zur Geschäftsbereich- und länderübergreifenden Vereinheitlichung all dieser Aspekte mit dem klingenden Namen „Golden Record“.
Kein leichtes Vorhaben, wenn man sich vorstellt, dass die Aufgabe darin bestand, Entscheider und Produktmanager in den unterschiedlichen Bereichen davon zu überzeugen, dass es absolut Sinn macht, dass eine Umschlagsseite, eine Produktbeschreibung, eine Bestelltabelle, eine technische Datentabelle, eine Anwendungssituation usw. egal für welches Produkt und egal für welche Sprache immer genau die gleiche Informationsarchitektur und ein identisches Layout haben müssen. D. h. die Freiheit liegt einzig und allein in der Zusammenstellung der Module bzw. Inhalte. Alles andere wird vorgegeben. Getrieben wurde das Projekt von der Marketing Abteilung der SICK AG und der infolox GmbH. Die Konsolidierung der Stammdaten wie Attribute, Textbausteine, Bilder, Grafiken usw. war genauso wichtig wie die Vereinheitlichung der Publikationsmodule und der zugehörigen Prozesse. Der Initialaufwand lag in der Vereinheitlichung der Datenmodelle, Attribute, Textbausteine einerseits und der ausgabeseitigen Darstellungsmodule und zugehörigen Templates andererseits.
Das Vorgehen
In einer umfangreichen Konzeptphase haben alle betroffenen Bereiche unter Leitung der zentralen Projektleitung die zukünftigen Strukturen und inhaltlichen Bausteine gemeinsam vereinheitlicht und eindeutig definiert. Auch Schnittstellensysteme wie Entwicklungsdatenbanken wurden betrachtet. Darauf aufbauend entwickelte man gemeinsam mit infolox Umsetzungsmethoden für die verschiedenen Bereiche inkl. Export und Import-Tools für die PIM-Datenbank. Es folgte die Umsetzung in allen Bereichen. Hierbei mussten mehrere hundert Produktfamilien mit tausenden bestellfähigen Produkten umgearbeitet und optimiert werden. Hinzu kamen tausende Zubehörprodukte und zahlreiche Lösungs-und Brancheninformationen. Entsprechende Übersetzungen inklusive Länder-Review durften nicht fehlen.
Das Ergebnis
Aber die Resultate sind bereits jetzt klar absehbar:
- Massive Qualitäts-und Kostenvorteile bei jeder weiteren Publikation
- Ein konsistentes Datenmodell im PIM-System wurde aufgebaut, welches heute übergreifend Publikationsplanungen im Omnichannel-Marketing schnell und einfach ermöglicht.
- Auch die inhaltliche Recherche im PIM-System ist nun einfacher durchzuführen.
In den Pre-Sales-Publikationen des SICK-Konzerns kann man zunehmend die volle Stärke des neuen Ansatzes sehen. So basieren mittlerweile annähernd alle neuen Publikationen auf den Golden-Record-Prozessen. Zu den Publikationen gehören u.a. Produktkataloge, Produktinformationen, Preislisten, Distributionskataloge, Top-Produkte-Kataloge, Branchen- und Lösungsinformationen, elektronische Austauschformate sowie die elektronischen Produktfinder und Messeanwendungen. Die neuen Online-und Printmedien zeichnen sich durch ein einheitliches Erscheinungsbild aus. Auch inhaltlich ist eine Qualitätssteigerung zu erkennen. Bei der internen Erstellung lassen sich zusätzlich Erfolge verbuchen. Eine deutliche Effizienzsteigerung bei der Erstellung sowie ein gemeinsames Verständnis der PIM-Prozesse zur Erstellung der Produktkommunikation sind nur einige Beispiele. Prozesse und Dokumentationen sichern die einheitliche Vorgehensweise. Mittlerweile wurden aus dem PIM-System mit Unterstützung von infolox hunderte unterschiedlicher Print-Publikationen und APPs produziert. Seit 2014 wird auch die Website und das neue B2B-E-Commerce-Portal www.sick.com auf Basis des „hybris Commerce Accelerators for B2B” mit Produktinformationen aus dem PIM-System versorgt.
Für die zukünftigen Anforderungen in den Bereichen Omnichannel-Commerce und Produktkommunikation fühlt man sich bei SICK bereit – dank Golden Record und infolox!